Am Freitag und Samstag habe ich mich von der Altstadt Bremens und der Leonardo-da-Vinci-Ausstellung auf eine Reise in die Vergangenheit und nach Edenna entführen lassen.
Bremens Rathaus mit dem Arkadengang und der reich verzierten Fassade, das Golddekor der Handelskammer, das gewölbte Kopfsteinpflaster und die schmalen hohen Häuser der Böttcherstraße und des Schnoorviertels haben Edennas mächtige Hafenstadt Cormak vor meinem inneren Auge entstehen lassen. Wie sehr ich in eine andere Welt abgetaucht war, habe ich gemerkt, als mich eine vorbeifahrende Straßenbahn verwirrt den Kopf schütteln ließ. Einen Wimpernschlag lang erschien sie mir so fremd, als hätte sie sich in Zeit und Ort geirrt und nicht ich mich.
Die Wanderausstellung zu Leonardo da Vinci war zwar deutlich kleiner, als ich erwartet hatte, aber der Besuch hat sich dennoch gelohnt. Einige der Erfindungen Leonardos sind hier – begleitet von Reproduktionen seiner Skizzen – als funktionsfähige Modelle nachgebaut. So kann man selber ausprobieren, wie die verschiedenen Zahnräder, Flaschenzüge und Gewinde ineinandergreifen und Lasten heben, Säulen aufrichten oder Linsen schleifen. Viele dieser Erfindungen waren ihrer Zeit weit voraus – Leonardo erfand z.B. das Kugellager, das aber erst rund 300 Jahre später eingesetzt wurde. Sie eignen sich hervorragend zum Einsatz in mittelalterlich-fantastischen Welten – eben weil sie ohne Technik auskommen und mit den (aus heutiger Sicht) einfachsten Mitteln der Mechanik arbeiten. Die Ausstellung gastiert übrigens noch bis 15. August 2014 auf der Bremer Bürgerweide und zieht dann zunächst nach Berlin weiter.
Dieser Wochenendausflug war einer jener Ausflüge, durch die die Welt Edenna wieder ein Stück reicher geworden ist.