Sternenhimmel, Feuerzauber, Schattenweber

Die vier Mitglieder der Fantasyfolkband

Die Fantasyfolkband „Schattenweber“ © Schattenweber

Die schönsten Augenblicke erlebt man immer dann, wenn man es am wenigsten erwartet. Nach einem langen Tag auf der NordCon – einer Rollenspielmesse in Hamburg – willigte ich gestern ein, den Abend mit dem Auftritt einer Band ausklingen zu lassen, die einige Freunde von mir kennen. Der sonnige, wenn auch schnell kühler werdende Abend lud dazu ein, sich auf dem Rasen vor der kleinen Open-Air-Bühne niederzulassen. Um kurz nach acht begannen die Schattenweber zu spielen – und hatten mich sofort mit ihrem Zauber eingewoben.

Der Klang von Trommeln, Streichinstrumenten, Flöten und vor allem Harfe und Gitarre mischte sich mit dem Gesang von Silva, Kjenjo und Isol. Die Lieder erzählen von Liebe und Leid, Gesang und Tanz, Lebensfreude, aber auch Pest und Tod. Die Band musiziert und singt nicht nur, sondern stellt viele ihrer Geschichten auch erzählerisch dar. Das Lied von der Fee z.B., die nicht klein und niedlich, sondern ein fieser Räuber sein will, kann keine CD so urkomisch wiedergeben, wie ich es gestern live erlebt habe. Die Begeisterung, mit der sie bei der Sache waren, hat sich auf das Publikum übertragen; gemeinsam lachten wir auch, wenn der Einsatz einmal nicht klappen wollte oder das Tempo zu schnell war.

Nach einem wundervollen, nur viel zu kurzen Konzert, schloss sich eine Feuershow an. Wer mir sagt, es gebe keine Magie, den frage ich: Gibt es etwas Magischeres, als in der Dunkelheit der hereinbrechenden Nacht lebende Flammen um einen Feuerkünstler herumtanzen zu sehen? Feuerschlangen und -kugeln schwebten und wirbelten durch die Luft, im Rhythmus der leisen Begleitmusik und im Einklang mit den fünf Feuerbändigern. Von hier bis zu Staubfinger aus Cornelia Funkes „Tintenherz“-Trilogie ist es wahrhaft kein weiter Weg.

Das kostbarste Geschenk des gestrigen Abends – bzw. der gestrigen Nacht – war jedoch, dass wir anschließend noch mit den Schattenwebern und einer Gruppe netter Menschen beisammen gesessen haben. Ein Feuer wärmte uns die langsam klamm werdenden Füße, der Geruch von brennendem Holz hüllte uns ein und wir durften Livemusik unplugged genießen. Es ist erstaunlich, wie leise Harfe, Gitarre und selbst Trommeln spielen können und gleichsam aus einer anderen Welt durch die klare Nachtluft klingen.

In gemütlicher Runde unter dem Sternenhimmel sitzen, in Flammenspiel und Funkenflug eines Lagerfeuers schauen und dabei traumhaft schöner Musik lauschen – das sind die Momente im Leben, die man nie vergisst. Tausend Dank allen, die dabei waren!

Tagged , , , , .Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert